Eu-Le-Net

Europäisches-Lese-Netzwerk - Wien

Für PädagogInnen – Methodische Werkzeuge

Kollaboratives Geschichtenerzählen und Poesie
Freies Erzählen und Erzählen nach Impulsen

(Europäisches-Lese-Netzwerk – Wien)

1. Freies Erzählen

1.1. Ideen (Themen) im Rahmen von Lehrplänen, Unterrichtsprinzipien* oder aktuellen Anlässen

* UP sind fächerübergreifende inhaltliche Schwerpunktsetzungen von gesellschaftspolitischen Anliegen (z.B. Interkulturelle Bildung, Gleichstellung von Mann und Frau, Politische Bildung...)

1.1.1. Schüler sammeln Ideen (Themen) nach der „Brainstorming“-Methode:

1.1.2. 1-2 Bewertungsdurchgänge

2. Erzählen nach vom Lehrer vorgegebenen Themen

2.1. Themen werden der Klasse präsentiert (Flipchard, Tafel...)
Auswahl der Themen wie 1.1.1. und 1.1.2.

3. Erzählen nach verschiedenen Impulsen

z.B. Bilder, Fotos, Comics, Bildgeschichten, Bilderbücher, Texte (Überschriften, Geschichtenanfänge, -schlüsse), Handpuppen, Videoanimationen...

4. Erzählgruppen bilden

4.1. 5-6 Schüler bilden eine Gruppe

Aus dieser Gruppe wird ein Moderator (ev. ein Schriftführer) und ein Aufnahmetechniker gewählt. Der Lehrer protokolliert die Gruppenzusammensetzung und wirkt darauf ein, dass alle Schüler immer wieder die genannten Aufgaben übernehmen.

4.2. Aufzeichnungsart:

4.3. Stories in Gruppenarbeit erarbeiten

4.4. Inhalt (Handlungsverlauf) besprechen

4.5. Story in Sätzen entwickeln; direkte Reden einbauen...

4.6. Vielfältiges Gestalten (Stimme variieren, Einsatz von Geräuschen, von Musik, Sprechrollen wie Erzähler, männliche und weibliche Personen, Tiere...)

5. Präsentation der Geschichte vor den anderen Gruppen

Feedback erhalten und ev. aufgrund des Feedbacks die Aufzeichnung verändern

6. Veröffentlichung der Geschichten

Um die Zahl der Rezipienten der Stories über die Klasse hinaus zu erweitern, empfiehlt es sich, die Stories einer größeren Öffentlichkeit zugänglich zu machen. Auf diese Weise gewinnen die Arbeiten der Schüler eine weit größere Bedeutung als die einer nur für den Lehrer erbrachten Leistung, der sie in seine Beurteilung einbezieht. Außerdem erweitert sich das Ausmaß an Rückmeldungen – auch aus dem nichtschulischen Bereich. Dadurch wird die Motivation für weitere Projekte gefördert.

Möglichkeiten für Veröffentlichung:

Referenzen:

Anmerkungen zur Evaluationsproblematik

(Edgar Grubich, Europäisches-Lese-Netzwerk – Wien)

Evaluierung im traditionellen Schulbereich läuft etwa so ab:

Diese Methode kann in den Bereichen „kollaboratives Artgestaltung/ interkulturelle Online-Pädagogik /kollaboratives Geschichtenerzählen und Poesie“ nicht funktionieren.

Kreative Produkte, die durch gemeinschaftliches Handeln entstehen, sind sehr komplexe „Leistungen“. Sie sind weder „falsch“ noch „richtig“. Man kann beispielsweise Stories einschätzen als mehr oder weniger ausführlich, detailreich, mit direkter Rede versehen...

Das kreative Produkt entsteht durch „Miteinander handeln (kommunizieren)“. Dies geschieht auf zwei Ebenen – der Inhaltsebene und der Beziehungs- bzw. Verhaltensebene.

Das Motto des Projekts „Eurochange“ – Kinder lernen von/mit Kindern – weist bereits deutlich darauf hin, dass die Beziehungs- bzw. Verhaltensebene von großer Bedeutung ist.

Eine Evaluierung könnte daher auf dieser Ebene stattfinden. Z.B.:

1. Individuelle Einschätzung der Schüler mittels Fragebogen (Abb. 1)

2. Verhaltensbeobachtung

Abbildung 1. Beispiel eines Fragebogens:

  1. Ich arbeite gerne in meiner Gruppe.
  2. 1 2 3 4 5

  3. Alle haben mir sehr aufmerksam zugehört.
  4. 1 2 3 4 5

  5. Alle lassen mich ausreden.
  6. 1 2 3 4 5

  7. Ich habe alles verstanden, was gesagt wurde.
  8. 1 2 3 4 5

  9. Meine Meinung wurde akzeptiert.
  10. 1 2 3 4 5

  11. Ich helfe gerne, wenn jemand etwas nicht versteht.
  12. 1 2 3 4 5

  13. Wenn wir uns nicht einig sind, diskutieren wir das miteinander.
  14. 1 2 3 4 5

  15. Der Lehrer / die Lehrerin lässt uns alleine in der Gruppe arbeiten.
  16. 1 2 3 4 5

  17. Der Lehrer / die Lehrerin hilft uns, wenn wir ihn um Rat fragen.
  18. 1 2 3 4 5

  19. Wir sind mit technischer Ausrüstung gut ausgestattet.
  20. 1 2 3 4 5

  21. Ich erzähle gerne Geschichten.
  22. 1 2 3 4 5

Abbildung 2. Für jüngere Schüler und Schülerinnen können anstelle von Zahlen Smilies verwendet werden: